Das alte Lied vom neuen Jahr

[von SIMONE]

Schwermütig blick‘ ich heut‘ zurück:
Hatte ich Pech? Oder auch Glück?
Was war denn schön und was war schlecht?
Machte ich’s gut? Machte ich’s recht?
Ich hab‘ verloren und gewonnen,
die Zeit ist einfach so zerronnen.
So schnell sind Tage und auch Wochen,
noch nie an mir vorbeigekrochen.

Zum neuen Jahr sind’s ein paar Stunden,
sind diese endlich überwunden,
geht über „Los“ es wieder los,
und ich frag‘ mich: Was will ich bloß?

Werde ich Sportler oder Denker?
Bausparer oder großer Schenker?
Bleib‘ dick ich oder werd‘ ich dünn?
Nehm‘ meine Laster weiter hin?
Möchte ich rauchen oder trinken?
In Öko-Bio-Food versinken?
Will ich mich kleiden mit Niveau?
Oder bleib‘ ich einfach so?
Werde ich grübelnd simmelieren,
oder den Frohsinn propagieren?
Was mach‘ ich gerne, was nie wieder?
Schreib‘ ich Gedichte oder Lieder?
Und werd‘ ich lernen oder lehren?
In welchen Kreisen wohl verkehren?
Wird mir ein großer Coup gelingen?
Was wird das neue Jahr mir bringen?

Wo krieg‘ ich (k)eine Antwort her?
In einem Jahr wissen wir mehr!

Aus Langeweile: Schüttelreime – Rüttelscheime!

3466752058_171b7f4784 Foto: Al Fed

[von SIMONE]

Wem soll man solche Kugeln gönnen?
Das dürfte man doch googlen können!

Kannst Du Dir selbst die Butter fangen,
musst Du nicht um Dein Futter bangen.

Lässt der Knecht die Kinder raufen,
muss er neue Rinder kaufen.

Wer nicht kann von der Fichte lassen,
den muss man bei Lichte fassen.

Möchtest Du wie Silke riechen,
musst Du erst wie Rilke siechen.

Hast Du keinen Sud mehr,
brauchst Du Deinen Mut sehr.

Willst Du auf einem Stein bellen,
musst Du Dich auf ein Bein stellen.
Der Hund, der mit dem Stock bellt,
sich dabei auf den Bock stellt.

Lass mich in Dein Herz schauen,
und anschließend im Scherz hauen.

Sitzt Dir heut die Hose locker,
ist Schuld vielleicht ein loser Hocker.

Willst Du einen Baum treten,
musst Du danach im Traum beten.

Läuft Dir Dein Kind beim Spielen fort,
liegt das vielleicht am vielen Sport.

Findest Du im Klo Flatschen,
kommt das wohl vom Floh-Klatschen.

Wird in der Nacht der Barren kalt,
kommt hoffentlich der Karren bald.

Als erstes mit dem Zug fliehen,
und dann ’nen guten Flug ziehen.

Als schrecklich es im Kreis roch,
der Erwin durch den Reis kroch.

Darf die Magd beim Bauern dösen,
schläft sie bei dem Dauerbösen.

Willst Du mit vollem Bauch leben,
dann lass ihn doch mit Lauch beben.

Frohe Weihnachten!

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Weihnachten

[von SIMONE]

Die Tage vor den Tagen zwischen den Tagen,
sind oft nur schwer zu ertragen.
Man feiert und rennt,
kauft ein und flennt,
man erledigt und packt,
hakt ab und versackt.

Dann sind sie da, die besinnlichen Tage,
man versetzt sich in eine familiäre Lage,
lebt harmonisch,
lacht lakonisch,
alles komisch,
aber schön, weil wie immer!

Man singt und trinkt und klingt und bringt
Geschenke für alle und jeden,
Abende mit Fernsehen, Tannenbaum und Reden –
fast wie immer – nur sonst ohne Tannenbaum
(doch der stört kaum).

Die Familie wird heim- und aufgesucht,
es wird gegessen und gegessen und gegessen
und auch getrunken.
Am Schluss in Geschenkpapier versunken – lauter Altpapier –
was für eine Verschwendung …

Und dann?
Wir haben’s geschafft,
„alle trinken noch etwas Saft“,
es war sehr schön,
lange nicht geseh’n,
bis zum nächsten Jahr,
in das wir erst noch reinrutschen müssen
mit lauter guten Vorsätzen – natürlich.


EDIT: Es war zu krass, habe es noch einmal editiert – falls jemand jetzt verwirrt ist.