Sitzblockade im Zug.

Foto: Al Fed

Die Deutsche Bahn bringt mich mal wieder in den Wahn.
Ich bin wieder Zug gefahren, gestern, zur Frankfurter Buchmesse.

Hinfahrt:
Der Zug ist pünktlich – oho! – welch Freude. Ich habe eine Reservierung, denn sonst wäre ich nicht gefahren. Stuttgart-Frankfurt zu Buchmesse-Zeiten per Bahn ist besser MIT Reservierung, das weiß ich inzwischen. Mit mehreren Mitfahrern schiebe ich mich durch Waggon 6 auf der Suche nach meinem Sitzplatz mit der Nummer 12 in einem Abteil. Ich bin kurz vor dem Ziel, da staut es sich. Leute, die in einem Abteil vor dem meinigen reserviert haben, finden dieses abgesperrt und vollgestellt mit einem Catering-Wagen und Müll vor.

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Stuttgart 21, das Kind und die Sitzschokolade

Foto: Al Fed

Das Kind hat zurzeit ein Lieblingsbuch, nämlich eine Art Comic von Käptn Blaubär. In der zweiten Geschichte vom „Stinkenden Holländer“ machen die kleinen Bären vor dem Kühlschrank eine „Sitzschokolade“, gemeint ist natürlich Sitzblockade – was für ein schönes Moers’sches Wortspiel.
Da das Kind sehr wissbegierig ist und man Wissensdurst bei Kindern bekanntlich unbedingt stillen soll, sah ich mich heute beim Abendessen bemüßigt, dem Kind zu erklären, was eine Sitzblockade ist.

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Sprühregen

Foto: Al Fed

Wenn der Himmel nicht weiß, was weiß ist,
und der Horizont mit den Wolken verschmilzt,
wenn das Wasser sich nicht der Erdanziehung beugt,
weil die Luft ihren Aggregatzustand nicht kennt,
dann liegen die Welt und ich
und meine feuchte Haut
im zärtlichen Prickeln des Nebels geborgen,
umhüllt von Wasser, das mich atmen lässt
und reinigt – von innen wie von außen.

Kopflos!

Foto: Al Fed

Samstag, Einkauf in der City. Das Kind bekommt neue Unterhosen und Socken und will die Tüte unbedingt selbst tragen. Anschließend machen wir noch einen Abstecher in den Buchladen, dann geht es ab nach Hause – Beute sichten. Oh weh! Die Tüte mit den Hello-Kitty-Unterhosen und den Strümpfen fehlt. Hat das Kind wohl beim Hugendubel stehen gelassen. Oder wurde geklaut. Oder …. Mist! Dann können wir auch gleich das Geld aus dem Fenster werfen. Wir ärgern uns alle maßlos.

Sonntag, kleine Wanderung mit zwei weiteren Familien mit anschließendem Grillfest auf der grünen Wiese am rauschenden Bach. Wir sind nicht allein. Neben uns lässt es sich noch eine andere Truppe mit kleinen Kindern gutgehen. Irgendwann packen die Nachbarn ihre Sachen zusammen und über den Schotterwanderweg fährt ein Auto vor, in das flugs alles eingeladen wird. Wir sind wieder allein, zählen aber auf einmal einen Kinderwagen mehr, als wir mitgebracht hatten. Ein Emmaljunga-Modell, noch beladen mit Rucksack und Grillgut. Den haben die Leute wohl vergessen, als sie in aller Ruhe das zum Kindwagen passende Kleinkind ins Auto gesetzt haben.

Da relativiert sich der Verlust vom Vortag gleich wieder – was sind schon Unterhosen und Socken im Wert von 10 Euro gegen einen mehrere hundert Euro teuren Luxuskinderwagen.