Schweinerei – das Kind ist aufgeklärt.

Das Kind ist sechs Jahre alt, kommt dieses Jahr in die Schule und weiß schon eine ganze Menge. Z.B. auch, wie die Babys gemacht werden – die Tierbabys und die Menschenbabys. Ich hatte mich irgendwann dazu entschlossen, dem Kind diesen doch ziemlich elementaren Bestandteil des „Circle of Life“ (letztens lief König der Löwen!!) zu vermitteln, bevor es alles Mögliche peinlich findet oder kurz vor dem ersten eigenen Geschlechtsverkehr steht. Hat auch gut geklappt.

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Auch andere Kinder haben Adventskalender.

Ich bin beruhigt! Offenbar bin ich nicht die einzige Mutter, die seltsame Adventskalender-Marotten bei ihrem Kind beobachtet. Meine Freundin Bärbel berichtet mir nach der Lektüre des letzten Blog-Beitrags, dass ihr Sohn nicht weniger absonderliche Riten pflegt.

Er sammelt nicht den Inhalt des Adventskalenders, nein, den isst er schon sofort auf… Dafür hebt er aber die Papierchen der Süßigkeiten auf und archiviert sie fein säuberlich. Das sieht dann ungefähr so aus:

Danke, Bärbel, für das schöne Bildmaterial!

Das Kind und der Adventskalender.

Das Kind hat in diesem Jahr 7 Adventskalender:

  • Den großen Heißluftballon-Kalender mit den Filzsäckchen.
  • Einen Schoko-Adventskalender.
  • Einen Bildchen-Adventskalender von Glückssachen.
  • Einen Leo Lausemaus Mini-Buch Adventskalender.
  • Einen Adventskalender, der in das Cover des Müller-Dorgeriemarkt-Prospekts integriert ist.
  • Einen in der KiTa selbstgemalten Adventskalender.
  • Einen für den Jungen selbst gebastelten Adventskalender (den das Kind stellvertretend für den Jungen öffnet).

Nun regt sich in mir die leise Befürchtung, dass das vielleicht zu viel sein könnte. Ich verfolge den Türchenstatus nicht so richtig, aber schon seit ein paar Tagen werden mir die Mini-Bücher aus dem Leo-Lausemaus-Kalender nicht mehr zum Lesen vorgelegt. Der Schoko-Kalender wird – wenn ich es richtig mitbekomme – immerhin regelmäßig geöffnet und die Schokolade darin sofort verzehrt, so wie es sich gehört. Was mit den Bildchen-Kalendern passiert, weiß ich nicht. Und der Säckchen-Kalender? Nun ja, das ist so eine Sache. Ich habe etwa 5-6 verschiedene Arten an Süßigkeiten, die ich mit schöner Abwechslung in die Säckchen fülle. Manchmal ist auch etwas Besonderes dabei (ein Knisterbad oder ein Lippenstif-Lutscher). Das Problem ist: Das Kind hortet den Inhalt des Adventskalenders, statt sich damit die lange Wartezeit bis Weihnachten zu versüßen, was ja eigentlich das Prinzip eines Adventskalenders ist. Stattdessen landet der Inhalt mit schöner Regelmäßigkeit in einer riesigen Tupperschüssel.

Und weil er da landet, und somit immer sichtbar ist, wird das Kind zunehmend unzufrieden mit der Auswahl der Süßigkeiten: „Da ist immer das Gleiche drin!“ heißt es dann mit vorwurfsvoller Mine. Ich erkläre dem Kind: “ Wenn Du die Sachen nicht isst, so wie jedes normale Kind, dann musst Du Dich nicht wundern! Andere Kinder freuen sich jeden Tag, dass sie etwas Süßes bekommen und Du kannst Dich gar nicht mehr freuen, weil Du so viel hast und es nie isst.“ Das Kind entgegnet mir: „Ich will halt etwas sparen, damit ich bei meinem nächsten Geburtstag meinen Freundinnen etwas abgeben kann.“ Ich (entsetzt): „Dein nächster Geburtstag ist im nächsten November!!“

Irgendwie bin ich ja auch stolz, dass das Kind in seinen jungen Jahren bereits so sparsam und reflektiert ist und hingebungsvoll an ihre Freundinnen am nächsten Kindergeburtstag denkt – wahrscheinlich weil ihre Mutter bei Festivitäten immer zu wenig Süßigkeiten bereitstellt. Andererseits finde ich es aber auch beunruhigend, wenn ein Kind die Süßigkeiten, die es bekommt, nicht isst, sondern hortet. Das ist doch nicht normal, oder? Haben wir dem Kind vielleicht zu wenig Urvertrauen mitgegeben und es fürchtet, dass eine Hungersnot ausbrechen könnte, der man nur mit Hochkalorischem begegnen kann?

Ich weiß es nicht… Wenn ich in die Plastikschüssel schaue, wird mir schlecht und ich denke mir „Mein Gott, wer gibt denn seinem Kind so viele Süßigkeiten?“ Aber ich schwöre: Das sind die Nikolaus- und Advents-Süßigkeiten der letzten 4 Wochen!! Alle unangetastet und von dem Kind konservativ in Tupper angelegt als Kapital für bevorstehende Notzeiten oder vielleicht einfach nur, weil Besitzen so viel schöner ist als Konsumieren.

WORTdealer fragt ihren Apotheker.

Im Wellness waren wir Mädels alle krank und statt Shoppen zu gehen, haben wir einige Apotheken in Oberstaufen besichtigt und dort den ein oder anderen Euro gelassen. Schon beim Verlassen der ersten Apotheke fiel mir ein, dass ich noch ein Fläschchen Nasenspray für Erwachsene gebrauchen könnte. Das Kinderzeug zeigte inzwischen kaum noch Wirkung … In der zweiten Apotheke nahm mich zu diesem Anliegen ein netter Apotheker in Empfang.

Ich: „Ich brauche bitte Nasenspray für Erwachsene, aber nicht das teure Otriven!“
Er: „Das hier?“ und zeigt mir eine Flasche Ratiopharm-Spray.
Ich: „Da gibt’s doch noch etwas billigeres, oder? Hauptsache es ist Xylometazolinhydrochlorid drin!“ (das kann ich aussprechen, ohne mich dabei zu verhaspeln!)
Er: „Hier habe ich noch was von AL.“ Widerwillig holt er die günstigere Alternative aus dem Lager. „Sie wissen schon, dass man das nicht zu lange nehmen soll?“
Ich so (augenzwinkernd): „Ja, ich nehme es nicht lange, sondern nur hoch dosiert! Ist das auch ein Problem?“
Er so (augenhochziehend): „Naja, sie müssen selbst wissen, was Sie machen.“
Ich: „Wissen Sie, das ist halt eine so geile Droge!“ (Ja, das habe ich wirklich gesagt, ich war halt voll „druff“, ein bisschen Wirkung zeigte das Kinderspray schon noch)
Er vermeidet den Blickkontakt und weiß nicht, was er sagen soll.
Ich: „Oje, ich will Sie ja auch überhaupt nicht zu einer Aussage hinreißen. Vielen Dank!“ und verlasse den Laden – natürlich hatte ich zwischenzeitlich gezahlt.

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Das Kind und der Kindergeburtstag: Die Party ist gelaufen.

So – schön war’s! – – – – – Zuerst.

Alles lief wie geschmiert, die Mädels kamen pünktlich, verzogen sich nach der Bescherung gackernd in das Kinderzimmer und wir warteten noch ein halbes Stündchen, bis wir mit dem Kuchenessen begannen.

Mit der Sitzordnung gab es vorerst keine Probleme. Romy war zum Glück nicht traurig darüber, dass sie nicht neben dem Kind sitzen durfte und überhaupt zeichnete sich das Verhalten der Mädchen anfangs durch außerordentliche Vernunft aus. Das konnte doch unmöglich so bleiben!?

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Das Kind und der Kindergeburtstag: Die Party geht weiter – Vorbereitungen.

Es ist wieder so weit, das Kind hatte vor nicht allzu langer Zeit Geburtstag, es ist 6 Jahre alt geworden, also fast erwachsen… Nachdem ich mich im letzten Jahr ja bereits selbst übertroffen habe mit einer bis ins letzte Detail durchgeplanten und durchorganisierten Geburtstagsfeier (siehe hier und hier), stehe ich nun natürlich mächtig unter Druck in der Competition gegen mich selbst. Vor allem, da die Rahmenbedingungen zum Thema Kindergeburtstag nicht wirklich besser geworden sind. Wir haben es zu tun mit:

  • 6 Mädchen zwischen 5 und 6 Jahren
  • gehobenen Ansprüchen, was den Entertainment-Faktor von Geburtstagsfeiern angeht (mit 6 Jahren hat man in dieser Hinsicht in der Regel schon einiges mitgenommen, inklusive einer Gratis-Windpockeninfektion aus dem Indoor-Spielplatz, die dann auch noch den 5 Wochen alten Bruder ereilt hat!)
  • einem Motto: „Herzen“
  • einem Jungen, der nebenbei auch noch zu seinem Recht kommen will, in den aber zum Glück alle Gästinnen unsterblich verliebt sind (in der KiTa hat der Junge inzwischen Rockstar-Status!)
  • einem Mann, der, nachdem er im letzten Jahr den Laternen-Bastel-Wettbewerb mit viel Ehrgeiz gewonnen hat, nun auch wieder mitbasteln will um den Mädchen zu zeigen, wer hier der wahre Virtuose in Sachen Back-Deko ist
  • einer begrenzten Anzahl von Lillifee-Glitzer-Backmal-Tuben
  • und mit mir, die ich die ganze Woche lang mit Bronchitis krank war und bei der sich nun pünktlich zum Beginn der Vorbereitung ein Silberstreif am Horizont in Richtung Genesung zeigt. Halleluja! Ich muss nicht mit beinahe zerplatzendem Schädel diese Geburtstagsfeier stemmen.

Also: Das Motto lautet „Herzen“, gebastelt werden diesmal Lebkuchenherzen! Diese habe ich vorgebacken, dann habe ich ein „Icing“ zusammen gerührt (1 Eiweiß, 1 Spritzer Zitronensaft, 250 g Puderzucker), dieses in einen extra dafür erworbenen Spritzbeutel gepackt und die Herzen vorverziert mit einer weißen Zuckergussumrandung. Aus dem restlichen Teig habe ich noch Unmengen von Herz- und Hello-Kitty-Keksen ausgestochen. Ich glaube, dass ich noch bevor die Adventszeit beginnen wird, keinen Lebkuchen mehr werde sehen können… Immerhin fanden das Kind und der Mann die Plätzchen lecker.

Bereits vor einigen Wochen habe ich mit dem Kind aus Salzteig Herzchen ausgestochen und diese rot angemalt. Herzchen mit Löchern zum Aufhängen und Herzchen ohne Löcher zum Auslegen. Des Weiteren habe ich ein Arsenal von Kuchendekorationen gekauft, buntes Konfetti, Schokostreusel, Liebesperlen, Lillifee-Glitzerperlen, Zuckergussblüten und die bereits erwähnte Zuckerguss-Dekoschrift, von der es nur drei Farben gibt. Morgen rühre ich noch „Kleber“ an (aus Unmengen Puderzucker und einem EL Zitronensaft) und dann dürfen die Mädels loslegen.

Das Programm sieht folgendermaßen aus:

  • Kuchenessen
  • freies Spiel
  • Herzdekoration
  • freies Spiel
  • Abendessen
  • Abholen
  • Alkohol für mich

Beim letzten Kindergeburtstag war das Einzige, was schief gelaufen ist, dem Umstand geschuldet, dass ich für 4 Kinder nur 3 Prickelnadeln und 2 Tuben UHU gekauft hatte. Es musste also „geschichtet“ werden. Nun blüht mir natürlich eben solches Verderben mit den Glitzertuben. Ich habe zwar noch ein paar Tuben konventioneller Zuckerschrift im Schrank, aber wer will das schon, wenn er weiblich ist, 6 Jahre alt und die Möglichkeit sieht, seinen Namen mit pinkem Glitzer auf das Lebkuchenherz zu schreiben. Aber zu viel Harmonie ist ja bekanntlich auch nicht gut und überhaupt sollen die Kinder ja bitte, ein Jahr vor Schulbeginn, langsam auch mal lernen sich durchzusetzen.

Das zweite Konfliktpotenzial – die Sitzordnung – versucht das Kind bereits im Vorfeld durch eigens erstellte Tischkärtchen zu umschiffen. Zerknirscht malt es bereits mit gerunzelter Stirn und gekräuselter Nase die Apokalypse an die Wand: „Ich hoffe, die Romy ist nicht traurig, weil sie nicht neben mir sitzen darf!“ Ja, das hoffe ich auch…

Wir sind also sehr gespannt, wie es morgen laufen wird. Ich werde berichten, das sei gewiss.

10 Gründe, warum Du unbedingt ein Kind bekommen solltest.

  1. Du brauchst Dich nicht mehr zu fragen, was Du mit Deiner freien Zeit anfangen sollst – Du hast keine!
  2. Du bekommst mehr denn je Gelegenheit, die Nächte durchzumachen.
  3. Du verstehst endlich das Sprichwort „Schlafen kannst Du, wenn Du tot bist“
  4. Dir geht endlich auf, was der 2. Hauptsatz der Thermodynamik mit Deiner Wohnung zu tun hat.
  5. Du brauchst keinen Wecker mehr.
  6. Dein Alkoholkonsum geht zurück – Du fühlst Dich auch „ohne“  jeden morgen verkatert.
  7. Die Rollen sind klar verteilt: Einer schreit der andere ist krank.
  8. Dein Partner denkt ständig das Gleiche wie Du: „Geh‘ Du mal!“
  9. Du kannst wieder Pläne für die Zukunft schmieden – das Hier und Jetzt wird sich so schnell nicht ändern.
  10. Jeder bekommt genau das Baby, das er verdient!

Ich behalte mir vor, diese Liste gelegentlich zu erweitern…