Das Kind ist kein Kind mehr

Jetzt ist es also soweit, vor wenigen Wochen ist das Kind, das älteste von beiden, 18 Jahre alt geworden. Es ist jetzt offiziell erwachsen, wird in ein paar Monaten das Abitur machen und im Herbst ein Studium aufnehmen.

Ich habe mir immer versucht vorzustellen, als die Kinder noch klein waren, wie das wohl sein wird, wenn sie dann endlich groß sind, selbst verantwortlich für das, was sie tun, natürlich auch noch abhängig von uns Eltern, aber letztendlich volljährig, mündig, geschäftsfähig mit allem was dazu gehört. Ich habe immer vermutet, auch im Umgang mit dem eigenen Älterwerden und den zugehörigen Jahreszahlen, dass es schließlich keinen großen Unterschied für mich machen würde. An einem Tag war sie noch 17, am nächsten ist sie 18. Was sollte sich schon groß verändern? Ich dachte auch, dass mit dem Erreichen der Volljährigkeit vermutlich nicht wirklich etwas von mir abfallen würde, wie Verantwortung oder Sorge. Schließlich bleibt mein Kind mein Kind und die elterlichen Gefühle, die man 18 Jahre lang hatte, verschwinden ja zum Glück nicht mit der Vollendung des 18. Lebensjahres.

Aber oho! Es hat sich etwas verändert. Ich wurde überrascht von einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und Zuversicht, von einem Gefühl des Stolzes auf das Kind, aber auch auf mich und natürlich auch auf den Mann. Wenn ich auf das nun volljährige Wesen schaue, das aus der eben noch wilden Hocksche geworden ist, erfüllt mich ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit. Vor mir steht eine selbstbewusste junge Frau, die hinterfragt, reflektiert, ihre Gedanken teilt, Pläne hat, ihr Leben in die Hand nimmt und gestaltet, die Prinzipien hat, der Menschen und Dinge wichtig sind. Ich schaue mir das an und denke: Gut hat sie das gemacht! Und dann denke ich: Und gut haben auch wir Eltern das gemacht. Es war nicht immer alles einfach in den letzten 18 Jahren, es gab auch Probleme, wir waren und sind keine perfekten Eltern, wir haben gezweifelt an uns und der Welt, es gab Ärger, enttäuschte Erwartungen auf allen Seiten und manchmal Traurigkeit. Und gerade deshalb sind diese Gefühle der Zuversicht, der Beruhigung, des Zutrauens und Vertrauens, die sich jetzt wirklich und tatsächlich einstellen, so überraschend und so unbeschreiblich wohltuend. Ja, auch dieses Kind ist groß geworden: selbständig, selbstbewusst, humorvoll und neugierig auf das Leben.

Mein Kind, mit Freude lasse ich dich nun los, aber niemals allein.

Der Junge ist ein Schöler!

Hier passiert ja tatsächlich nicht besonders viel, ich sollte mal wieder aktiver werden, aber wenn ein Lebensmeilenstein geschieht, wie Einschulung, Scheidung oder Tod, dann sollte man doch mal wieder in die Tasten hauen. Diesmal: Einschulung. Der Junge. Er ist jetzt endlich auch groß und kein Kita-Kind mehr.

Letzten Samstag fand die Einschulungsfeier mit allem drum und dran statt, und heute ging es dann mit dem ersten richtigen Schultag wirklich los.
Schon am Morgen wollte der Junge am liebsten alleine gehen, aber der Mann und ich bestanden darauf, dass wir ihn ein erstes – und letztes – Mal zu Schule bringen. Das hat geklappt, auch wenn die Lehrerin sich am Aufstell-Treffpunkt um einige Minuten verspätet hatte. Macht nix, für die Vermittlung der Primärtugenden wie Pünktlichkeit sind schließlich die Eltern zuständig, und da haben wir uns nichts vorzuwerfen. Bei der Abholung war ich dann dran. Geflissentlich hatte ich für die Betreuer im Schülerhaus und die Lehrerin eine Bestätigung in zweifacher Ausfertigung geschrieben und mitgebracht, der es dem Sohn zukünftig erlauben sollte, die 150 Meter Schulweg alleine zu bewältigen. Ich traf also pünktlich (!) zur Abholzeit an der Schule ein und entdeckte mein Kind, das mich mit den freundlichen Worten: „Was machst Du denn hier? Wo gehst Du hin? Ich gehe doch alleine nach Hause!“ begrüßte. Wie nett… Ich erklärte ihm, dass ich doch erst einmal die Zettel bei den Betreuern abgeben muss, damit diese auch wissen, dass er alleine gehen darf. Heute sei das letzte Mal, dass ich ihn abhole, versprochen! „Nein ich gehe alleine.“ war seine Reaktion auf diese Erklärung. Und wo sollte ich hingehen, wenn nicht nach Hause? Ich versuchte ihn mit dem Bäcker auf dem Weg zu ködern und versprach ihm, dass wir doch noch gemeinsam ein Schoko-Croissant kaufen könnten, aber damit war er nicht zufrieden. „Nein, Du gehst in den Kaufland und kaufst ein Schokoladenei – das wollte ich schon lange mal wieder haben – und ich gehe alleine nach Hause!“ So wird man also eben mal nebenbei vom Sohn zum Einkaufen verdonnert. Ich setzte erneut an mir zu erlauben mitzukommen, da ich gar nicht wisse, ob die Schwester ihm die Türe öffnen wird, wenn er klingelt (sie ist gerade etwas unpässlich), aber auch das war ihm egal, er würde dann eben auf mich warten. Nun gut, wir machten uns auf den Weg: Ich zum Kaufland, er nach Hause. Blöd nur, dass wir zu 75% den gleichen Weg hatten. So wechselte ich dezent die Straßenseite und lief parallel zu dem Jungen auf dem gegenüberliegenden Gehsteig. Erst entdeckte er mich gar nicht bei seinem stolzen ersten Alleingang von der Schule nach Hause. Als er mich sah rief er: „Och Mama!“ Und ich: „Ja aber ich muss doch hier lang gehen zum Kaufland.“ Schließlich und endlich musste ich abbiegen und der Junge durfte seinen Schulweg ganz alleine vollenden – ohne seine völlig überfürsorgliche Helikopter-Mutter.

P.S.: Das Kind ist übrigens damals auch bereits ab dem 2. Tag alleine zur Schule gelaufen. Wahrscheinlich liegt den beiden die vorzeitige Selbständigkeit in den Genen. Wo haben sie das bloß her?

Das Kind ist am Jymnasijum – und ich hebe ab … wupp-wupp-wupp

Also, ich dachte ja nicht, dass ich noch mal über das Kind schreiben muss. Bei dem Jungen sieht das anders aus, der hat bestimmt noch viele Überraschungen für uns parat. Aber das Kind? Das Mädchen? Seit September geht sie aufs Gymnasium und ich dachte „Jo, jetzt ist sie durch!“. Doch weit gefehlt. Es passieren Dinge, seltsame Dinge, und ich frage mich folgendes:
– War das früher auch so?
– Ist das alles normal?
– Bin ich eine Helikopter-Mutter?

Ich bin schon zweimal „auffällig“ geworden an dieser Schule. Einmal, als ich ein anderes Kind und seine Eltern zum Vorsprechen bei der Schulleitung wegen eines angedrohten Schulausschlusses begleitete und einmal, weil ich mich im Schulsekretariat darüber empört habe, dass verletzte Kinder wiederholt nicht versorgt werden. Einmal verletzte sich meine Tochter auf dem Schulhof und es nahm wohl niemand Notiz – im Nachhinein erfuhr ich, dass sie es auch niemandem sagte, nun gut, selbst schuld. Einmal rief mich das Kind an und sagte, ich solle die Mama eines anderen Kindes anrufen, weil es nicht mehr nach Hause laufen könne. Warum ruft der Lehrer denn nicht die Eltern an? Und jetzt zuletzt kam das Kind extrem humpelnd und am Fuß verletzt von der Sport-AG nach Hause, und sagte, dass der Betreuer nur meinte, es solle ein wenig warten und dann wird es schon besser (was ja vermutlich auch in 90% der Fälle so ist, aber in diesem Fall nicht, denn jetzt ist das Kind stolze Krückenträgerin). Naja, ich wollte meine Bedenken jemandem mitteilen, wozu ich die Gelegenheit ergriff, als ich meine Tochter krankmeldete. Gleichzeitig beteuerte ich der Sekretärin natürlich am Telefon, dass ich ansonsten mit der Schule hoch zufrieden sei, klar. Kurze Zeit später rief mich dann ein aufgelöster Lehrer an, der behauptete, der Lehrer der Sport-AG zu sein und mir versicherte, dass er überhaupt nichts mitbekommen habe von der Verletzung und dass er mindestens genauso irritiert sei wie ich. Dann sind wir ja schon zu zweit. Es stellte sich heraus, dass das Kind seinen Unfall nur einem der Schüler-Betreuer gemeldet hatte, und dieser hat die Sache nicht weiter verfolgt. Kann passieren. Jetzt bin ich ein wenig zerknirscht, weil ich fürchte, dem Pädagogen Unrecht getan zu haben. Andererseits dachte ich wirklich, dass da etwas schief läuft.

Jetzt ist es so, dass ich das Gefühl habe, es geht immer so weiter, dass ich am liebsten an der Schule aufschlagen und mich permanent beschweren möchte: Das Kind hat einen Lehrer, der nach den glaubhaften Erzählungen der Tochter alle Schüler willkürlich drangsaliert und runtermacht, vor allem wenn sie etwas nicht wissen. Daraufhin sprachen das Kind und eine Klassenkameradin mit der Schulsozialarbeiterin. Diese wiederum riet den Kindern sofort, dass sich doch die Eltern zusammentun und mit dem Lehrer sprechen sollten. Hallo? Da frage ich mich doch: Ist dieser Lehrer schon so berüchtigt, dass der erste Rat der professionellen Beratungsfrau an die Kinder ist, doch besser gleich die Eltern einzuschalten? Gibt es denn keinen Schritt der Verständigung, der innerhalb der Schule unternommen werden kann, ohne Eltern? Wen soll ich denn jetzt als aufsteigende Helikopter-Mutter anrufen? Den Lehrer? Die Schulsozialarbeiterin? Die Schulleiterin? Oder gleich das Regierungspräsidium? Oder gebe ich dem Kind morgens vor dem Unterricht einfach einen Löffel Vomex A, damit es ihm nicht so schlecht geht vor Angst?

Und noch ein Vorfall – halb so wild… Aufgrund des Unfalls konnte das Kind die Englisch-Klassenarbeit nicht schreiben. Auf Nachfrage des Kindes, wann es die Arbeit nachschreiben könne, hieß es: „Och, vielleicht gar nicht, vielleicht haben wir demnächst schon eure Noten…“ OK. Also das Kind hat bisher einen Mini-Vokabeltest geschrieben. Der erste große Vokabeltest ist ausgefallen, weil eine andere hysterische Helikoptermutter sich beschwert hat, dass die Kinder am Tag vor dem Test noch neue Vokabeln aufbekommen haben. Diese Klassenarbeit wäre nun also die erste Möglichkeit für uns paranoide Eltern herauszufinden, ob die ausreichende Englischnote sich manifestiert oder ob mit Abweichungen nach oben (oder unten) zu rechnen ist. Also, so ganz ohne Leistungserhebungen kann man ja schlecht Noten machen, oder? Und dann denke ich mir wieder: „Hallo? Wie kommst Du eigentlich darauf, dass es irgendeine Relevanz hat, nach zweieinhalb Monaten 5. Klasse den genauen Wasserstand in Englisch zu kennen? Da kräht doch in 8 Jahren kein Hahn mehr nach…“

Jetzt bin ich etwas ratlos. Vielleicht hätte ich meine Helikopter-Energien mal lieber in der Grundschulzeit darauf verwenden sollen, dass das Kind richtig schreiben lernt. Dann wäre ich jetzt für die Gymnasialzeit etwas abgehärtet und das Kind könnte seine Beschwerden selbst und in schriftlicher Form vorbringen, ganz ohne mich. Und nein – bitte keine Ratgeberempfehlungen jetzt. Danke!

Nein, das Kind ist nicht unselbständig…

Wir haben heute verschlafen, alle miteinander. Der Mann im großen Bett, der Junge und ich auf dem Sofa (der Junge würde mich vermutlich nachts auch in der Badewanne heimsuchen, wenn ich dorthin auswandern würde!!) und das Kind in seinem Bett. Geweckt hat uns das Sturmklingeln der Schulfreundin, die das Kind zur Schule abholen wollte. Da waren wir dann alle ziemlich schnell senkrecht. Das Kind war verständlicherweise der Verzweiflung nah, da endlich wahr geworden ist, was vor allem ich ihr immer prophezeit habe, weil sie morgens so gerne trödelt: „Irgendwann wecken wir Dich mal extra nicht, und dann kommst Du zu spät zur Schule!“ Nun, heute ist es passiert, wenn auch unbeabsichtigt.

Dieses Dilemma hat die ganze häusliche Weltordnung durcheinander gebracht. Während der Mann geduscht hat, hat das Kind sich in Windeseile angezogen und ich musste ausnahmsweise das Pausenbrot richten. Wie viele Brote? „Ich bekomme immer zwei, mit Ziegenkäse!“ Das bekomme ich hin. Ich packe noch drei Tomätchen in die Dose und schäle und zerteile eine Möhre dazu. Fertig. Das schnellste Pausenbrot aller Zeiten. „Mama, da fehlt noch das Obst!“ O.k., ich greife nach einer Mandarine und werfe sie der Tochter zu. „Die ist sonst aber immer geschält!“ „Heute nicht, das SCHAFFST Du“ antworte ich ihr.

Am Abend sind der Mann und ich alleine beim Abendessen, das Kind ist bei einer Freundin und der Junge schon im Bett.

Der Mann: „Hast Du heute morgen noch ein Pausenbrot gemacht?“

Ich: „Ja.“

Er: „Und, ging’s schnell?“

Ich: „Ja klar, es geht alles schnell, was ich mache, aber ich hatte das Obst vergessen! Habe ihr dann eine Mandarine gegeben.“

Er: „Normalerweise bekommt sie noch ein paar Beeren dazu.“

Ich: „Pfff. Sie wollte die Mandarine sogar geschält haben. Kein Wunder, dass die Kinder von heute so unselbständig sind, wenn sie von ihren Vätern sogar die Mandarinen geschält bekommen.“

Er (empört): „Also, sie ist ja nun wirklich nicht unselbständig – nur verwöhnt!“

Ja, so kann man es auch nennen…

Zum Thema unselbständige Kinder siehe auch HIER, da geht es um unsere Grundschule – HEUL!!! Das arme Kind musste übrigens schon ab dem 2. Schultag im 1. Schuljahr alleine zur Schule laufen – ich glaube ich kann guten Gewissens von mir behaupten, nicht zu den Helikopter-Eltern zu gehören.

 

Das Kind und Rosetta.

Photo: ESA

Heute in den Kindernachrichten wurde über Rosetta und der Landung auf dem Kometen berichtet.

Der Moderator zeigte dieses Bild und fragte: „Na, wisst Ihr was das ist?“

Das Kind: „Ja, Mama, das kenn‘ ich, das ist doch das Büro! Das Weltraum-Büro!“

Büro – Labor – ist doch eigentlich alles das Gleiche… Ich hätte übrigens auch gerne ein Weltraumbüro!!! Hört mich jemand?

„Mama, hinsetzen! Spielen!“

Nach 20 Minuten Wühlen in der Legokiste, ist der Lack – vor 12 Stunden erst aufgetragen – fast ab. Sagt das jetzt was über die Qualität meines Nagellacks oder über mein Engagement beim Kinderbespaßen aus? Vermutlich über beides.

Der Junge ist gerade sehr fordernd, er ist jetzt fast 3 Jahre alt und sein Lieblingsspruch lautet: „Mama auch spielen! Hinsetzen!“ und das in einem Ton, der keine Widerrede zulässt. So setzt sich also die Mama derzeit vornehmlich neben die Legokisten und wühlt missmutig darin herum.
Warum muss immer ich das machen? Der Mann drückt sich erfolgreich um die eigentlich rein gendermäßig ihm zugeordnete Aufgabe herum, indem er furchtbar dringend noch eine 60 Grad Wäsche aufsetzen muss oder die Spülmaschine einräumt oder ausräumt oder sonst etwas für das Gemeinwohl tut. Ich bin ja wirklich froh, dass ich einen so engagierten Mann im Haushalt habe, aber in diesen Momenten, würde ich liebend gerne selbst den Putzfeudel schwingen und ihm das Spielfeld überlassen. Ich gebe es also hiermit zu: Ich spiele nicht gerne Lego mit meinem Sohn, ich bin eine Rabenmutter.

Das eigentlich Schlimme an der Sache ist, dass der Junge immer will, dass ich alles alleine mache, er gibt höchstens ein paar Befehle zur Umsetzung des jeweiligen Bauprojekts. Und wenn es mir dann irgendwann anfängt, doch ein bisschen Spaß zu machen, weil der Nagellack jetzt eh schon egal ist und ich endlich den letzten schwarzen 2er-Stein gefunden habe, den ich zur Fertigstellung der Ampel brauche, dann folgt in der Regel der Befehl, ich möge jetzt endlich den Anhänger für das Feuerwehrmotorrad bauen, statt mich mit der Ampel aufzuhalten. Der Junge konsumiert mein Legospiel, als würde er im Kino sitzen und hätte dafür bezahlt…

Manchmal aber erwische ich uns dabei, wie wir beide ganz entspannt und versonnen auf dem Boden sitzen, der Junge wurschtelt vor sich hin und ich schiebe eigentlich nur die Legosteine in der Kiste von links nach rechts. Das ist zwar laut, aber irgendwie hat dieses Geräusch auch etwas Beruhigendes und Meditatives. Ich schaufel minutenlang die Steine immer wieder hin und her, rühre gemächlich alles durch, finde ein paar verirrte Playmobilteile, die ich aussortiere, werde sentimental und glaube dann fast, dass es dem Jungen eigentlich ganz egal ist, was ich baue. Er möchte einfach nur, dass ich bei ihm sitze und er merkt, dass ich da bin.

Erziehungstotalversagen – Fillyland ist abgebrannt….

Und mit den Fillys kam das Versagen… Die folgende Geschichte ereignete sich bereits vor ca. 2 Wochen, aber ich kann jetzt erst darüber sprechen!

Kennt Ihr Fillys? Das sind diese fiesen, kleinen, in Staniolpapier eingeschweißten Einhornfigürchen, die unsere Töchter zu willenlosen Junkies werden lassen. Fillys sind die Panini-Fußballsammelbildchen der heutigen weiblichen sehr jungen Generation. Die Währung der 5-8-jährigen. Später werden sie sich um gefälschte D&G-Sonnenbrillen und Louis Vouitton Handtaschen reißen, aber jetzt drücken sie ihren ganzen Status damit aus, wie viele Fillys sie haben und wie viel Zubehör! So sieht’s aus!

Ich habe es bisher standhaft geschafft mich zu weigern, dem Kind irgendetwas von Filly zu kaufen. Trotzdem ist ihre Sammlung auf mittlerweile über 40 Exemplare angewachsen. Es gibt immer gute Freunde der Familie (manchmal wird sogar der Mann schwach!), die sich dazu hinreißen lassen, ein paar Euro hier, ein paar Euro da für diese Tierchen auszugeben.

Seit das Kind mehr Fillys hat, als sie an einer Hand abzählen kann, hat sie den großen Wunsch nach einem Filly-Schloss. Dieses ist vergleichbar mit einer Barbie-Villa – genauso pink und mädchenmäßig – kostet 49,- Euro und ermöglicht es, bis zu vermutlich 100 Fillys zu beherbergen. Auf Balkonen, in Turmzimmern, auf Balustraden, Himmelbetten, Karussells, Schaukeln, Swimmingpools whatever… Ich habe gleich gesagt „Von mir nicht!“ Der Mann hat gesagt „Vielleicht.“ Toll, so sieht bei uns also die gemeinschaftliche Erziehung aus! Meine Idee war ja, dass die Schwiegeroma ihr diesen Traum zur Einschulung verwirklichen könnte – sie schenkt sonst immer noch schlimmere Dinge – aber diese Idee wurde verworfen. Ich denke immer noch, dass dies die eleganteste Lösung zur Abwehr der nun folgenden Ereignisse gewesen wäre.

„Erziehungstotalversagen – Fillyland ist abgebrannt….“ weiterlesen