Gestern hatte ich ein ziemlich peinliches Erlebnis mit dem Kind (3,5 Jahre alt).
Wir fuhren nach der KiTa mit der U-Bahn zu einem netten Treffen mit anderen Müttern und anderen Kindern und waren beide ziemlich gut gelaunt. Das Kind war sogar so gut drauf, dass es in der Bahn diverse Liedchen trällerte. Angefangen mit „Stups der kleine Osterhase“ über „Happy Birthday you you“ bis hin zu „Alle meine Entchen“. Der Gesang war so liebreizend und die Mutterbrust so stolz geschwollen, dass ich das Kind gewähren ließ. Auch die Blicke der anderen Fahrgäste waren durchaus wohlwollend.
„Alle meine Entchen“ neigte sich dem Ende zu.
Das Kind: „… Schwänzchen in die Höööööööööh. ———– Hihihi, Schwäääääänzchen!“ (das Kind kichert verlegen)
Ich ahne Böses und denke: „Oh Gott, was kommt jetzt?“
Das Kind (immer noch kichernd): „Der Papa hat auch ein Schwänzchen – vorne!“ (gut, dass sie das dazu sagt)
Ich sage: „Oh! Ja!“, laufe rot an und denke gleichzeitig: „Oh nein!“, dabei verstecke ich mich hinter meinen Haaren.
Das Kind: „Das Schwänzchen vom Papa ist der Penis!“
Und ich: „Äh, ja!“ und versinke dabei immer tiefer im Sitz. Meinem Kind gegenüber versuche ich so unbeschwert und „natürlich“ wie immer zu wirken.
Ich stelle erleichtert fest, dass immerhin ein paar wenige U-Bahn-Gäste unserem Gespräch nicht lauschen. Es ist auch zum Glück niemand so taktlos, sich in das Gespräch einzumischen und genauer nachzufragen, nach dem Schwänzchen und so …
Ich denke mir: „Es kann jetzt eh nicht mehr schlimmer kommen!“
Dann sagt das Kind: „Und die Mama hat Haare am Popo, der Papa hat keine Haare.“
Jetzt weiß ich: Es kann DURCHAUS schlimmer kommen!
Ich dementiere heftig und irgendwie schaffe ich es irgendwann umständlich das Thema zu wechseln. Hinter meinen wild ins Gesicht gewuschelten Haaren schaue ich mit meinem puterroten Kopf nicht mehr hervor, bis wir endlich aussteigen.
Erklärung zu den Haaren am Popo der Mama (das ist mir wirklich ein Bedürfnis):
Kürzlich trug es sich offenbar zu, dass das Kind Haare in der Toilette fand, die von meiner (Kopf-!)Haarbürste stammten. Ich hatte die Haare dort hinein geschmissen und vergessen, anschließend die Spülung zu betätigen. Das Kind fragte den Papa, der der Szenerie beiwohnte: „Was sind denn das für Haare?“. Und Jörg: „Sind die blond und lang? Dann sind die bestimmt von der Mama!“ Damit war das Gespräch beendet. Was soll das Kind denn da ohne weitere Erklärungen sonst denken, als dass die Haare irgendwie von Mamas Popo stammen?
Gut, ich muss sagen, ich bin irgendwann ca. vor 2 Jahren draufgekommen, dass es für Tiefen anscheinend keine Begrenzung gibt. Immer wenn ich mir dachte, es ginge nicht schlimmer, wurde ich eines Besseren belehrt. Seitdem denke ich es in keiner Situation.
Eine herrliche Geschichte, so ein Kindermund plaudert doch herzallerliebst 😉