Wir gehen nach Hause, das Kind und ich. Es ist klirrend kalt aber wunderschöner Sonnenschein, es macht gar nichts, dass wir trödeln. Wir unterhalten uns gut. Das Kind erzählt viel und ich verstehe auf einmal nur irgendetwas von einer Ameise.
Ich: „Was war mit der Ameise?“
Das Kind: „Doch nicht Ameise, Armwalze!“
Ich: „Armwalze?“
Das Kind: „Ja, Armwalze heißt das, doch nicht Ameise!“ (fast schon empört)
Ich: „Aber sag‘ mal, was ist denn eine Armwalze?“
Das Kind: „Das ist so, wie wenn jemand ein Gipsbein hat.“
Ich: „Also ein Gipsarm! Aha. Ein Gipsarm ist also eine Armwalze?“
Das Kind: „Ja!“
Ich: „Und wer sagt das? Armwalze?“
Das Kind: „Niemand!“
Ich: „Hast Du Dir das selbst ausgedacht?“
Das Kind: „Ja!“
Ich: „Das ist super! Eine tolle Worterfindung. Armwalze ist echt ein besseres Wort als Gipsarm!“
Ich finde, das Wort Armwalze saugut! Ich habe mal gegoogelt, das gibt es noch nicht, im Gegensazt zur Warmwalze und zur Darmwalze. Dieses Wort hat nun offenbar meine dreijährige Tochter ganz intuitiv erfunden (oder vielleicht war’s ja auch eine Kollegin aus der KiTa?). Als WORTdealer macht mich das natürlich stolz – wenn sie es war!
Kann man eigentlich irgendwo auf neue Wörter ein Patent anmelden? Vielleicht beim Institut für Deutsche Sprache oder beim Bibliographischen Institut in Mannheim? (Wieso wird „bibliographisch“ eigentlich immer noch mit „ph“ geschrieben? Die Verbreiter der neuen deutschen Rechtschreibung hätten ja ruhig mal als „gutes Vorbild“ voran gehen können)
hmm… mir scheint fast, die kleine hat das potenzial zur autorin in einem gewissen verlag – noch nie gehörte wörter, die in den ganzen weiten des internets unbekannt sind und die feste annahme, dass der rest der welt die äußerung trotzdem versteht – von irgendwo kenne ich das 😀
Aber hey, „Armwalze“! Das ist ja wohl echt intuitiv erfassbar, oder?