Der Junge ist ein Schöler!

Hier passiert ja tatsächlich nicht besonders viel, ich sollte mal wieder aktiver werden, aber wenn ein Lebensmeilenstein geschieht, wie Einschulung, Scheidung oder Tod, dann sollte man doch mal wieder in die Tasten hauen. Diesmal: Einschulung. Der Junge. Er ist jetzt endlich auch groß und kein Kita-Kind mehr.

Letzten Samstag fand die Einschulungsfeier mit allem drum und dran statt, und heute ging es dann mit dem ersten richtigen Schultag wirklich los.
Schon am Morgen wollte der Junge am liebsten alleine gehen, aber der Mann und ich bestanden darauf, dass wir ihn ein erstes – und letztes – Mal zu Schule bringen. Das hat geklappt, auch wenn die Lehrerin sich am Aufstell-Treffpunkt um einige Minuten verspätet hatte. Macht nix, für die Vermittlung der Primärtugenden wie Pünktlichkeit sind schließlich die Eltern zuständig, und da haben wir uns nichts vorzuwerfen. Bei der Abholung war ich dann dran. Geflissentlich hatte ich für die Betreuer im Schülerhaus und die Lehrerin eine Bestätigung in zweifacher Ausfertigung geschrieben und mitgebracht, der es dem Sohn zukünftig erlauben sollte, die 150 Meter Schulweg alleine zu bewältigen. Ich traf also pünktlich (!) zur Abholzeit an der Schule ein und entdeckte mein Kind, das mich mit den freundlichen Worten: „Was machst Du denn hier? Wo gehst Du hin? Ich gehe doch alleine nach Hause!“ begrüßte. Wie nett… Ich erklärte ihm, dass ich doch erst einmal die Zettel bei den Betreuern abgeben muss, damit diese auch wissen, dass er alleine gehen darf. Heute sei das letzte Mal, dass ich ihn abhole, versprochen! „Nein ich gehe alleine.“ war seine Reaktion auf diese Erklärung. Und wo sollte ich hingehen, wenn nicht nach Hause? Ich versuchte ihn mit dem Bäcker auf dem Weg zu ködern und versprach ihm, dass wir doch noch gemeinsam ein Schoko-Croissant kaufen könnten, aber damit war er nicht zufrieden. „Nein, Du gehst in den Kaufland und kaufst ein Schokoladenei – das wollte ich schon lange mal wieder haben – und ich gehe alleine nach Hause!“ So wird man also eben mal nebenbei vom Sohn zum Einkaufen verdonnert. Ich setzte erneut an mir zu erlauben mitzukommen, da ich gar nicht wisse, ob die Schwester ihm die Türe öffnen wird, wenn er klingelt (sie ist gerade etwas unpässlich), aber auch das war ihm egal, er würde dann eben auf mich warten. Nun gut, wir machten uns auf den Weg: Ich zum Kaufland, er nach Hause. Blöd nur, dass wir zu 75% den gleichen Weg hatten. So wechselte ich dezent die Straßenseite und lief parallel zu dem Jungen auf dem gegenüberliegenden Gehsteig. Erst entdeckte er mich gar nicht bei seinem stolzen ersten Alleingang von der Schule nach Hause. Als er mich sah rief er: „Och Mama!“ Und ich: „Ja aber ich muss doch hier lang gehen zum Kaufland.“ Schließlich und endlich musste ich abbiegen und der Junge durfte seinen Schulweg ganz alleine vollenden – ohne seine völlig überfürsorgliche Helikopter-Mutter.

P.S.: Das Kind ist übrigens damals auch bereits ab dem 2. Tag alleine zur Schule gelaufen. Wahrscheinlich liegt den beiden die vorzeitige Selbständigkeit in den Genen. Wo haben sie das bloß her?

Der Junge und die Urzeitkrebse

Der Nikolaus hat dem Jungen in diesem Jahr etwas ganz besonderes gebracht: Ein Paket mit Urzeitkrebseiern und Gehege (Plastikbecken) zum Ausbrüten und Heranzüchten der Tiere. In Wirklichkeit hat der Nikolaus ja MIR dieses besondere Geschenk zugedacht – gab es doch in meiner Kindheit nichts, was ich mir mehr gewünscht hätte, die Urzeitkrebse (Triopse) aus dem YPS-Heft, die auch in anderen Kinderzeitschriften per Annonce angeboten wurden und dort gezeichnet wurden wie echte kleine Wassermänner (siehe hier, damit wurde ich geködert: http://www.ypsfanpage.de/gimmicks/krebse/werbung.jpg). Ich bekam sie nie, aber jetzt wollte ich mir und dem Jungen diesen Kindertraum erfüllen. Ein Set von KOSMOS enthielt alles, was man braucht – außer stilles Mineralwasser und eine Lampe.

Die erste Enttäuschung ereilte uns, als wir im Begleitheft lasen, dass das Wasser erst auf Temperatur gebracht werden muss, bevor man 10-15 Eier in das vom Hauptbecken abgetrennte Aufzuchtbecken einbringen darf, und das dauert eine Weile – quasi über Nacht, mindestens. Bei der weiteren enthusiastischen Lektüre der Anleitung begann dann das Elend. Ich las dem Jungen völlig unbedarft folgenden Hinweis vor:

ACHTUNG! Keine Panik, wenn die Larven und später die Triopse immer weniger werden. Die kleinen Raubtiere sind Kannibalen und fressen sich gegenseitig.

Der Junge schaute mich mit großen Augen entsetzt an, dann verzog sich sein kleines Gesicht und die Tränen strömten herab: „Ich will nicht, dass die sich auffressen!“
Oh Gott, hätte ich diese Warnung doch nie vorgelesen, aber jetzt war es zu spät. Ich wollte retten, was zu retten war, und versuchte dem Kind begreiflich zu machen, dass die Natur vielerlei seltsamer Spielarten aufweist, dass Kannibalismus dort absolut üblich sei und dass die Löwen, die wir ja so mögen, sogar kleine Löwenbabys aufessen, wenn sie vom falschen Papa stammen. Das konnte den Jungen nur kurz von den Krebsen ablenken und ich kann nicht ausschließen, dass die Information zu den Löwen in dem Moment pädagogisch nicht besonders wertvoll war. Und auch das Beispiel der Spinnenweibchen, die die Männchen nach dem Akt verspeisen, konnte dem Jungen die Aussicht auf kannibalistische Urzeitkrebs-Aktivitäten nicht versüßen. Irgendwann schien er sich beruhigt und seinen Frieden mit den Irrungen und Wirrungen der Natur gemacht zu haben und ich glaube, vor allem meine Aussage, dass wir das gar nicht sehen werden, wenn die Krebse sich aufessen, hat ihn beruhigt. Nun bete ich natürlich, dass die Tiere tatsächlich so diskret sein werden, sich vornehmlich nachts, wenn wir schlafen, gegenseitig zu verspeisen.

Nachdem der Junge sich augenscheinlich wieder etwas gefasst hatte, dachte ich unverfänglich weiter laut über unser Aufzuchtvorhaben nach und mir fiel ein und ich sprach’s: „Du, wir sind ja über Weihnachten und danach gar nicht da, was machen wir denn dann mit den Krebsen?“ Der Junge hatte auch keine gute Idee, den Nachbarn kann man die Tiere ja schlecht zumuten und dieses kleine Plastikbecken lässt sich auch nicht gut zu einer Pflegefamilie transportieren. Da kam mir der Geistesblitz: „Weißt Du was, wir bringen die Krebse, die vor Weihnachten noch da sind, einfach in den Neckar.“ Ich dachte, der Junge wäre begeistert, aber er fragte nur trocken: „Ist das Dein Ernst?“ Und ich so: „Ja klar, dann sind die frei, das ist doch toll!“ Und kaum hatte ich mich versehen, sprudelten schon wieder die Tränchen und das Leid war groß: „Aber im Neckar sind doch die Fische und Schiffe, da sterben die doch.“ Mein Hinweis, dass sie sich dort wenigstens so weit aus dem Weg gehen können, dass sie sich nicht gegenseitig aufessen können, verfing leider nicht. Ich hatte das Gefühl, in dieser Angelegenheit wirklich alles falsch gemacht zu haben und gab auf. Der Mann musste retten, was zu retten war und den Jungen wieder beruhigen – wie, war mir egal.

Jetzt bin ich höchst unsicher, ob wir jemals mit der Zucht beginnen werden, aus Angst vor den schrecklichen, unvorhersehbaren Konsequenzen. Der Junge hatte die gute Idee, nur ein Ei zu verwenden, um das Problem des Kannibalismus zu umgehen. Vielleicht wird das die Lösung, wobei ich befürchte, dass die emotionale Bindung zu einem einzigen Urzeitkrebs, der dann womöglich auch noch einen Namen trägt, vielleicht unangemessen groß ausfallen könnte – und wir haben ja noch das Weihnachtsproblem. Und der Neckar wird uns auch nicht helfen, denn das Begleitheft sagt:

ACHTUNG! Niemals darfst du diese Triops-Art in der freien Natur aussetzen! Die Tiere würden bei unseren Klimabedingungen zwar nicht lange überleben, wären aber sehr schädlich für unsere einheimischen Arten.

Und ich frage mich: „Was kann ich eigentlich?“

„Mama, hinsetzen! Spielen!“

Nach 20 Minuten Wühlen in der Legokiste, ist der Lack – vor 12 Stunden erst aufgetragen – fast ab. Sagt das jetzt was über die Qualität meines Nagellacks oder über mein Engagement beim Kinderbespaßen aus? Vermutlich über beides.

Der Junge ist gerade sehr fordernd, er ist jetzt fast 3 Jahre alt und sein Lieblingsspruch lautet: „Mama auch spielen! Hinsetzen!“ und das in einem Ton, der keine Widerrede zulässt. So setzt sich also die Mama derzeit vornehmlich neben die Legokisten und wühlt missmutig darin herum.
Warum muss immer ich das machen? Der Mann drückt sich erfolgreich um die eigentlich rein gendermäßig ihm zugeordnete Aufgabe herum, indem er furchtbar dringend noch eine 60 Grad Wäsche aufsetzen muss oder die Spülmaschine einräumt oder ausräumt oder sonst etwas für das Gemeinwohl tut. Ich bin ja wirklich froh, dass ich einen so engagierten Mann im Haushalt habe, aber in diesen Momenten, würde ich liebend gerne selbst den Putzfeudel schwingen und ihm das Spielfeld überlassen. Ich gebe es also hiermit zu: Ich spiele nicht gerne Lego mit meinem Sohn, ich bin eine Rabenmutter.

Das eigentlich Schlimme an der Sache ist, dass der Junge immer will, dass ich alles alleine mache, er gibt höchstens ein paar Befehle zur Umsetzung des jeweiligen Bauprojekts. Und wenn es mir dann irgendwann anfängt, doch ein bisschen Spaß zu machen, weil der Nagellack jetzt eh schon egal ist und ich endlich den letzten schwarzen 2er-Stein gefunden habe, den ich zur Fertigstellung der Ampel brauche, dann folgt in der Regel der Befehl, ich möge jetzt endlich den Anhänger für das Feuerwehrmotorrad bauen, statt mich mit der Ampel aufzuhalten. Der Junge konsumiert mein Legospiel, als würde er im Kino sitzen und hätte dafür bezahlt…

Manchmal aber erwische ich uns dabei, wie wir beide ganz entspannt und versonnen auf dem Boden sitzen, der Junge wurschtelt vor sich hin und ich schiebe eigentlich nur die Legosteine in der Kiste von links nach rechts. Das ist zwar laut, aber irgendwie hat dieses Geräusch auch etwas Beruhigendes und Meditatives. Ich schaufel minutenlang die Steine immer wieder hin und her, rühre gemächlich alles durch, finde ein paar verirrte Playmobilteile, die ich aussortiere, werde sentimental und glaube dann fast, dass es dem Jungen eigentlich ganz egal ist, was ich baue. Er möchte einfach nur, dass ich bei ihm sitze und er merkt, dass ich da bin.

Der Mann, der Junge, das Kind und der Schlüssel

Es ist Freitagmorgen, Aufbruch in den Tag, das Kind muss raus, weil die Schule gleich losgeht, der Mann soll den Jungen zur Kita fahren.
Ich darf theoretisch ein bisschen länger schlafen, weil ich am Vortag wegen einer Dienstreise um 4 Uhr aufstehen musste und wegen des Kita-Elternabends (ja NATÜRLICH bin ich schon wieder Elternbeirätin!) war ich auch erst spät im Bett.

Ich lag also noch im Bett, als das Drama seinen Lauf nahm.
Der Mann: „Wo ist mein Schlüssel?“
Das Kind: „Ich weiß nicht!“
Der Junge steht an der Tür und will endlich los.
Der Mann: „Der Junge hatte ihn gestern, ich habe es klimpern gehört.“
Das Kind: „Ja, und ich habe ihn mit dem Schlüssel gesehen.“
Beide: „Junge, wo ist der Schlüssel?“
Der Junge: „Auto?“ (das war die falsche Antwort…)
Hektik bricht aus, es nützt nichts mehr, dass ich so tue, als würde ich schlafen. Ich stehe auf und ziehe mich an.
Der Mann: „Du hattest gestern den Schlüssel zum Aufschließen der Wohnungstür. Hast Du ihn auf das untere Regalbrett gelegt, wo der Junge drankommt?“
Ich: „Ja, vielleicht“
Der Mann: „Na toll!“
Ich: „Ja ok, ich bin Schuld.“
Wir schicken das Kind nach draußen, weil die Schule jetzt wirklich bald losgeht und durchsuchen die Wohnung: Unter Betten, Sofas, Tischen, in Schubladen, Kisten, Schränken, im Müll und in der Wäsche. Nirgends.
Erneut fragen wir den Jungen: „Wo ist Papas Schlüssel?“
Und ernten erneut die Antwort: „Auto?“ und dann „Eis!“ (Nein, am frühen Morgen gibt es kein Eis)
Wir müssen vorläufig umdisponieren und klären, wer die verbleibenden Schlüssel am heutigen Tag wie nutzt. Hektisch werden Chips entfernt und es wird strategisch überlegt, wer wann wie welches Auto und wann die Wohnung betreten muss – unsere Ersatzschlüssel sind gerade alle bei anderen Leuten.
Wir brechen auf in der Gewissheit, dass der Schlüssel die Wohnung nicht verlassen haben kann – es sei denn, der Junge hat ihn ins Klo geworfen…

Wir machen uns mit dem Auto gemeinsam auf den Weg in Kita und Büro und da kommt uns der rettende Gedanke: Der Junge spielt doch gerade so gerne am Schulranzen des Kindes. Vielleicht hat er ihn da reingeworfen? Das ist der Strohhalm, an den wir uns festklammern.

Am Abend kommt das Kind mit einem strahlenden Grinsen aus der Schule und sagt: „Der Schlüssel war in meiner Tasche!“ AUFATMEN!

Just am Abend vorher, als ich noch nichts von unserem bevorstehenden Erlebnis ahnte, erzählte mir eine Mama beim Elternabend, dass der Geldbeutel des Vaters verschwunden und nicht aufzufinden war. Bevor polizeiliche Dienstausweise und andere Unterlagen einen Tag vor der Fahrt in den Urlaub neu organisiert werden mussten, fand die Mama das gesuchte Objekt dann doch noch – im Arztkoffer eines der Sprösslinge!

Der Junge haut jetzt – endlich!

Mal wieder bewahrheitet sich das Sprichwort: Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben!

Gerade eben habe ich noch die Gewaltfreiheit meiner Kinder gelobt, und schon geht alles den Bach runter. Ich brauche mir wohl doch keine Sorgen darüber zu machen, dass der Junge verweichlicht und durch zu viel weibliches pädagogisches Personal in der Kita verzärtelt wird. Er hat jetzt nämlich gelernt, wie man sich wehrt, und das hat er auch bitter nötig, denn seine Schwester, das Kind, kennt keine Gnade…

Der Junge ist jetzt 20 Monate alt und fast kein Baby mehr, das führt dazu, dass seiner Schwester so langsam die Beißhemmung abhanden kommt. Ich finde ja, dass der Junge immer noch aus purem Kindchenschema besteht und einfach nur zum Knuddeln ist, aber bei mir verfangen die Pausbacken und die speckigen Knie wahrscheinlich mehr als bei seiner Schwester.

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Sorry und die Frage nach der Gewaltförderung

Entschuldige, lieber Blog, du wirst nicht gehegt und nicht gepflegt und keiner kümmert sich um Dich. Jetzt sind außerdem noch Ferien und der Traffic hier, in den weiten des WWW lässt spürbar nach. Ich sehe schon, Du vereinsamst! Und ich, Deine Mutter, kümmere mich nicht um Dich. Das ist verwerflich und ich muss sagen: Ja, ich vermisse Dich auch. Brachtest Du mir doch bisher so manch eine schöne Stunde am Abend, die mich beim Schreiben mit Kurzweil erfüllte. Und nun? Verwahrlosung, Einöde, Tristesse … Ich bin untröstlich, kann Dich aber nicht trösten, denn ob hier wieder Leben einkehrt, ist schwer vorherzusehen. Ich versuche, meinen Fingern ein kurzes und müdes Update zu entlocken in der Hoffnung, dass dieser Tropfen auf den heißen Stein Dich ein wenig berührt, aufmuntert und nährt bis zum nächsten Wolkenbruch, auf den wir doch beide so sehr warten.

7.8.2013

Der Junge wurde in der Kita gebissen beim Kampf um das Bobbycar. Wie wir hören, hat er sich zwar nicht ergeben – aber gewehrt hat er sich auch nicht. Bei dem Kind war ich immer froh und stolz, wenn ich sagen konnte: „Sie schlägt NIE! Sie argumentiert!“ Bei dem Jungen ist das anders. Erstens fehlen ihm die Worte und ich habe keine Ahnung, wann er zu sprechen beginnen wird. Die große Schwester sagte mit 19 Monaten bereits fließend „Äppete“ (Erdbeere), „Lappen“ (Achtung, ich habe etwas verschüttet!) und „Apfel“ (Apfel). Der Junge sagt nur „(h)eiß“, wobei ich nicht sicher bin, ob er das „h“ auch wirklich ausspricht. Halbwegs sicher bin ich mir nur, das „(h)eiß“ sein bisher einziges echtes Wort ist, das er sehr flexibel einsetzt. In unterschiedlichen Kontexten kann es bedeuten:

  • Eis (das bedeutet es in 9 von 10 Fällen, dabei steht er vor dem Gefrierfach unserer Kühl-/Gefrierkombi und macht eindeutige Zeigebewegungen mit dem Finger in Richtung der Schublade, in der er das Eis weiß)
  • Essen im Allgemeinen (egal, welche Temperatur es hat)
  • Essen im Speziellen (wenn es heiß ist)
  • heiß (selten auch außerhalb des Mahlzeiten-Kontexts, z.B. heißer Herd – wobei da ja meistens auch Essen drin steht… Hm, sollte ich mir Sorgen über eine mögliche Fixierung aufs Essen mache?)

Der Junge sagt nicht „Mama“ und nicht „Papa“. Er sagt „Gecka“, das bedeutet Schwester. Und er sagt „Gai“, das ist der Ball. Alles andere ist meistens „Gaga“.

Es fehlen ihm also noch die verbalen Ausdrucksmöglichkeiten, um sich im Wettkampf um Bobbycars und andere Spielzeuge mit 4 Rädern zur Wehr zu setzen. Aber zurückgehauen oder gar gebissen hat er auch nicht. Ist das jetzt gut oder schlecht? Inzwischen geht man ja davon aus, dass bei uns die Jungs die Leidtragenden in unserer überwiegend von weiblichen pädagogischen Fachkräften besiedelten Erziehungslandschaft sind. Es gibt ganze Bücher, die sich damit beschäftigen, dass Jungen mehr männliche Identifikationsfiguren brauchen und ihnen auch ein männliches Verhaltensrepertoire im Konfliktfall zugestanden werden sollte. Jungs brauchen Raum zum Toben, Schwertkämpfen, Ringen und Raufen. Jetzt frage ich mich, ob es gut war, dass er sich nicht gewehrt hat, oder ob das jetzt schon ein Symptom der Unterdrückung seiner körperlichen Ausdrucksweise ist, weil die einfühlsamen weiblichen Erzieherinnen ihm eingebläut haben und jeden Tag mit verheerenden Folgen für den Jungen vorleben, dass man nicht haut. Andererseits hat sein Kontrahent ja genau die gleichen Erzieherinnen. Ich bin ratlos, entschließe mich aber vorerst dazu, mich mit der Friedfertigkeit des Jungen abzufinden. Peace!

10 Dinge, an denen Du merkst, dass Kinderkriegen doch keine so gute Idee war

  1. Dein Leben besteht nur noch aus Arbeit, Kindern und Trash-TV.
  2. Du gehst nicht mehr aus, und wenn doch, dann wirst Du das ganze Wochenende daran erinnert, dass das nicht mehr zu Deinem Lifestyle passt.
  3. Du überlegst Dir, Dich bei Facebook abzumelden, weil die Statusmeldungen Deiner kinderlosen Facebook-Freunde über ihre Freizeitgestaltung in Dir Gewaltfantasien wecken und Du die süßen Kinderbilder der anderen nicht mehr sehen kannst.
  4. Das letzte Buch, das Du angefangen hast zu lesen, handelt von einer Frau, die ihre Familie verlässt.
  5. An das letzte Buch, das Du zu Ende gelesen hast, kannst Du Dich nicht mehr erinnern.
  6. Du hast nur noch eine vage Vorstellung davon, was die Begriffe „Hobby“ oder „Freizeit“ eigentlich bedeuten.
  7. Du fragst Dich schon morgens um halb 8, wann die Kinder endlich ins Bett gehen.
  8. Wenn die Kinder im Bett sind, beginnen die schönsten 1,5 Stunden des Tages, dann musst Du auch schlafen.
  9. Berichte von anderen, denen es noch schlechter geht, heitern Dich auch nicht mehr auf.
  10. Dir fällt nix mehr ein, womit Du diese Liste relativieren könntest, außer das hier.